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Aktien Frankfurt: Dax stabil nach Erholungsrally
Der Dax wird zum Wochenstart nach einer deutlichen Erholungsrally stabil erwartet. Laut T-Online signalisierte der X-Dax eine Stunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,1 Prozent auf 22.266 Punkte. In der vergangenen Woche konnte der Dax im Zuge seines Erholungssprints mehr als vier Prozent zulegen. Das Tageshoch vom Freitag lag bei 22.318 Punkten, und die Hoffnung wächst, dass der Dax die 50-Tage-Durchschnittslinie bei 22.215 Punkten nachhaltig überwinden kann.
Nach einem zwischenzeitlichen Verlust von fast 17 Prozent im April, ausgelöst durch den von den USA initiierten Zollkonflikt, hat sich der Dax vom Monatstief bei 18.489 Punkten um mehr als 20 Prozent erholt. Zum Rekordhoch von 23.746 Punkten fehlen aktuell knapp sieben Prozent. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners betont, dass die weitere Entwicklung davon abhängt, ob neue Käufer in den Markt kommen, die an ein schnelles Erreichen der Rekordhochs glauben. Der April gilt statistisch als bester Dax-Monat des Jahres.
Mislav Matejka von JPMorgan sieht das Risiko-Chance-Verhältnis internationaler Aktienmärkte gegenüber den USA als zunehmend attraktiver an. Sollten sich die Nachrichtenlage rund um die Zölle aufhellen, könnten europäische Märkte stärker profitieren als die Wall Street.
Kennzahl | Wert |
---|---|
X-Dax vor Handelsbeginn | +0,1% (22.266 Punkte) |
Dax-Wochenplus | über 4% |
Monatstief | 18.489 Punkte |
Rekordhoch | 23.746 Punkte |
50-Tage-Linie | 22.215 Punkte |
Unter den Einzelwerten steht BASF im Fokus, da Akzo Nobel an der Beschichtungssparte interessiert ist. Die Aktie legte vorbörslich leicht zu. Munich Re und Hannover Rück litten unter einer Abstufung durch HSBC von "Kaufen" auf "Hold". Fraport wurde von Jefferies auf "Underperform" herabgestuft, das Kursziel auf 52 Euro gesenkt, woraufhin die Aktie deutlich nachgab. Traton legte nach Quartalszahlen moderat zu und erwartet eine Besserung in der zweiten Jahreshälfte. Delivery Hero profitierte leicht von Übernahmegerüchten um Deliveroo. Nagarro verschiebt die Veröffentlichung der Jahreszahlen, was zu einem temporären Ausschluss aus dem SDax führen dürfte; die Aktie verlor entsprechend deutlich. Continental, Merck KGaA und Bayer werden ex Dividende gehandelt.
- Dax hält Gewinne nach Erholungsrally
- Einzelwerte wie BASF, Fraport und Nagarro im Fokus
- Analysten sehen Chancen bei internationalen Märkten
Infobox: Der Dax hat sich nach starken Turbulenzen im April deutlich erholt und notiert nur noch knapp sieben Prozent unter dem Rekordhoch. Einzelwerte reagieren auf Analystenbewertungen und Unternehmensnachrichten unterschiedlich stark. (Quelle: T-Online)
Aktien Asien/Pazifik: Verhaltener Wochenstart und „Zollmüdigkeit“
Die wichtigsten asiatisch-pazifischen Aktienmärkte zeigten sich zum Wochenbeginn überwiegend mit leichten Gewinnen. Laut T-Online haben die Handelsstreitigkeiten ihren Höhepunkt offenbar erreicht, dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen. Anleger richten ihr Augenmerk verstärkt auf die Quartalsbilanzen der Unternehmen. Investmentstratege Billy Leung von Global X ETFs sprach von einer gewissen „Zollmüdigkeit“.
Der japanische Nikkei-Index schloss 0,4 Prozent höher bei 35.839,99 Punkten und erreichte zwischenzeitlich mit über 36.000 Zählern den höchsten Stand seit Ende März. Besonders auffällig war die Entwicklung bei Shin-Etsu: Die Aktie stieg um 6,5 Prozent, nachdem das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 500 Milliarden Yen angekündigt hatte, obwohl die Quartalszahlen hinter den Erwartungen zurückblieben.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong lag mit 0,2 Prozent im Plus bei gut 22.000 Punkten. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandaktien verharrte mit 3.786 Punkten nahezu unverändert.
Index | Schlussstand | Veränderung |
---|---|---|
Nikkei-Index (Japan) | 35.839,99 | +0,4% |
Hang-Seng-Index (Hongkong) | ca. 22.000 | +0,2% |
CSI-300 (China) | 3.786 | nahezu unverändert |
- Leichte Gewinne an den asiatischen Märkten
- Shin-Etsu mit starkem Kursplus nach Aktienrückkauf-Ankündigung
- Handelsstreitigkeiten sorgen weiterhin für Unsicherheit
Infobox: Die asiatischen Märkte zeigen sich zum Wochenstart stabil, trotz anhaltender Unsicherheiten durch Handelskonflikte. Einzelwerte wie Shin-Etsu profitieren von unternehmensspezifischen Nachrichten. (Quelle: T-Online)
Europäische Versorger: Defensive Aktien mit Perspektive
Im aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld rücken europäische Versorger verstärkt in den Fokus der Investoren. Laut The Market – Analysen und Hintergründe aus der Wirtschaft bieten sie nicht nur Stabilität und verlässliche Dividenden, sondern auch neues Wachstumspotenzial. Der Stoxx Europe 600 Utilities liegt seit Jahresbeginn rund 11 Prozent im Plus, während der breite Markt nahezu stagniert. Aktien wie Eon und Italgas konnten sogar über 30 Prozent zulegen. Auch auf Zehnjahressicht haben Versorger den Gesamtmarkt wieder übertroffen.
Institutionelle Investoren setzen zunehmend auf diese Stabilität: Die Netto-Übergewichtung europäischer Versorger in Fondsportfolios liegt laut Bank of America bei 10 Prozent – dem höchsten Stand seit Dezember 2008. Die Gründe sind vielfältig: Energie ist das Rückgrat von Wirtschaft und Gesellschaft, der Strombedarf ist weitgehend konjunkturunabhängig und sorgt für stabile Cashflows. Hohe Markteintrittsbarrieren, kapitalintensive Netzinfrastruktur und regulatorische Monopolstellungen sichern den Unternehmen einen ökonomischen Burggraben.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Versorger liegt auf Basis der Konsensschätzungen für die nächsten zwölf Monate unter dem Zehnjahresmittel. Trotz Preisdruck durch sinkende Gaspreise und eine entspannte Versorgungslage überzeugen Produzenten mit robustem Geschäftsmodell. Die Schweizer BKW etwa weist eine Nettoverschuldung von 0,8× Ebitda und eine Ausschüttungsquote von 35 bis 50 Prozent auf. Der österreichische Versorger Verbund erzielt über 90 Prozent seiner Stromerzeugung aus Wasserkraft und wird mit einem Bewertungsaufschlag von rund 25 Prozent gegenüber dem Sektor gehandelt.
«BKW hat einen hervorragenden operativen Leistungsausweis, sowohl in Phasen mit tiefen als auch mit hohen Strompreisen. Dies bildet sich entsprechend im Aktienkurs über die letzten zehn Jahre ab», sagt Hilmar Langensand, Fondsmanager bei zCapital.
Netzbetreiber wie Elia, Eon, Redeia und National Grid profitieren von regulatorischer Planungssicherheit und attraktiven Eigenkapitalverzinsungen. Elia rechnet nach einer Kapitalerhöhung bis 2030 mit einem Gewinnwachstum von über 10 Prozent jährlich. Eon plant zwischen 2024 und 2028 Investitionen von 43 Milliarden Euro, davon 35 Milliarden Euro in Netze. Die Gewinnwachstumsrate soll von rund 5 auf etwa 7 Prozent pro Jahr steigen.
Entwickler erneuerbarer Energien wie EDPR notieren trotz politischer Unsicherheiten unter dem Substanzwert ihrer Assets. RWE punktet mit starker Bilanz, laufendem Aktienrückkaufprogramm und dem Rückzug aus den USA. Übernahmen mit Prämien von über 30 Prozent, wie bei Encavis durch KKR, zeigen die Attraktivität des Sektors.
Integrierte Versorger wie Iberdrola und Enel gelten als „sichere Häfen“ und eignen sich für eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie. Iberdrola ist breit diversifiziert und erzielt 15 bis 20 Prozent des Ergebnisses in den USA. SSE in Großbritannien leidet kurzfristig unter politischen Diskussionen, bleibt aber operativ solide.
- Stoxx Europe 600 Utilities: +11% seit Jahresbeginn
- Eon und Italgas: +30% seit Jahresbeginn
- BKW: Nettoverschuldung 0,8× Ebitda, Ausschüttungsquote 35–50%
- Verbund: Bewertungsaufschlag 25% gegenüber Sektor, >90% Strom aus Wasserkraft
- Elia: Gewinnwachstum >10% p.a. bis 2030
- Eon: 43 Mrd. € Investitionen (2024–2028), davon 35 Mrd. € in Netze
Infobox: Europäische Versorger bieten defensive Qualitäten, attraktive Dividenden und profitieren von regulatorischer Planungssicherheit. Besonders Netzbetreiber und Entwickler erneuerbarer Energien gelten als aussichtsreich. (Quelle: The Market – Analysen und Hintergründe aus der Wirtschaft)
Quellen:
- Aktie: Warum explodieren manche Kurse plötzlich?
- „Trump wird den Gang der Welt nicht komplett verändern“
- Aktien Frankfurt Ausblick: Dax stabil erwartet nach Erholungsrally
- Trumps Zollpolitik: Sinkt das Vertrauen in Aktien nun auch dauerhaft?
- Europäische Versorger: Defensive Aktien mit Perspektive
- Aktien Asien/Pazifik: Gut behauptet zum Wochenbeginn - 'Zollmüdigkeit'