Praktische Beispiele von ETFs mit geringem vs. hohem Tracking Error

03.11.2024 55 mal gelesen 0 Kommentare
  • Der Vanguard Total Stock Market ETF hat einen geringen Tracking Error, da er den gesamten US-Aktienmarkt abbildet.
  • Der iShares MSCI Emerging Markets ETF zeigt einen höheren Tracking Error aufgrund von Schwankungen in Schwellenländern.
  • Der SPDR S&P 500 ETF weist einen sehr niedrigen Tracking Error auf, da er den bekannten S&P 500 Index exakt nachbildet.

Einführung in den Tracking Error

Der Tracking Error ist ein wichtiger Begriff in der Welt der ETFs. Er beschreibt die Abweichung der Rendite eines ETFs von der Rendite seines zugrunde liegenden Index. Diese Abweichung wird oft in Prozent angegeben und zeigt, wie genau ein ETF seinen Index nachbildet. Ein niedriger Tracking Error bedeutet, dass der ETF den Index sehr genau nachbildet, während ein hoher Tracking Error auf größere Abweichungen hinweist.

Für Anleger ist der Tracking Error ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl von ETFs. Er hilft, die Effizienz und Genauigkeit eines ETFs zu bewerten. Ein ETF mit einem geringen Tracking Error kann als zuverlässiger angesehen werden, da er die Performance des Index besser widerspiegelt. Dies ist besonders wichtig für Investoren, die eine möglichst präzise Nachbildung des Index anstreben.

Was ist ein Tracking Error?

Der Tracking Error ist ein Maß für die Abweichung der Rendite eines Exchange Traded Funds (ETF) von der Rendite seines zugrunde liegenden Index. Diese Abweichung wird in der Regel als Standardabweichung der Differenz zwischen den Renditen des ETFs und des Index über einen bestimmten Zeitraum berechnet. Ein Tracking Error von null würde bedeuten, dass der ETF die Performance des Index perfekt nachbildet.

Mathematisch ausgedrückt, wird der Tracking Error oft mit der Formel dargestellt:

Tracking Error = σ(RETF − RIndex)

Hierbei steht σ für die Standardabweichung, RETF für die Rendite des ETFs und RIndex für die Rendite des Index. Ein höherer Tracking Error deutet auf größere Schwankungen und Abweichungen hin, während ein niedrigerer Wert auf eine engere Nachbildung des Index hindeutet.

Bedeutung des Tracking Errors für Investoren

Für Investoren spielt der Tracking Error eine zentrale Rolle bei der Bewertung von ETFs. Ein niedriger Tracking Error ist oft ein Zeichen für eine präzise Nachbildung des Index, was für viele Anleger wünschenswert ist. Dies bedeutet, dass der ETF die Performance des Index eng verfolgt und somit das Risiko unerwarteter Abweichungen minimiert wird.

Ein hoher Tracking Error kann jedoch auch Chancen bieten. Einige Investoren nutzen ETFs mit einem höheren Tracking Error, um potenziell höhere Renditen zu erzielen, indem sie auf Abweichungen vom Index setzen. Dies birgt jedoch auch ein höheres Risiko, da die Abweichungen sowohl positiv als auch negativ ausfallen können.

Insgesamt hilft der Tracking Error Investoren, die Effizienz und Genauigkeit eines ETFs zu bewerten. Er ist ein nützliches Werkzeug, um die Qualität der Indexnachbildung zu beurteilen und die Auswahl der passenden ETFs für das eigene Portfolio zu treffen.

Beispiele für ETFs mit geringem Tracking Error

ETFs mit einem geringen Tracking Error sind bei Investoren beliebt, die eine möglichst genaue Nachbildung eines Index wünschen. Diese ETFs zeichnen sich durch eine enge Übereinstimmung mit der Performance des zugrunde liegenden Index aus. Hier sind einige Beispiele:

  • iShares Core S&P 500 ETF (IVV): Dieser ETF zielt darauf ab, die Rendite des S&P 500 Index genau nachzubilden. Er hat einen sehr niedrigen Tracking Error, was ihn zu einer bevorzugten Wahl für Anleger macht, die in den US-amerikanischen Aktienmarkt investieren möchten.
  • Vanguard Total Stock Market ETF (VTI): Dieser ETF verfolgt den CRSP US Total Market Index. Dank seiner breiten Diversifikation und geringen Kosten weist er einen niedrigen Tracking Error auf, was ihn zu einer stabilen Option für Investoren macht.
  • SPDR Gold Shares (GLD): Obwohl kein Aktien-ETF, ist dieser Fonds ein Beispiel für einen Rohstoff-ETF mit geringem Tracking Error. Er bildet den Goldpreis eng nach und bietet eine präzise Möglichkeit, in Gold zu investieren.

Diese ETFs zeigen, dass ein niedriger Tracking Error nicht nur bei Aktienfonds, sondern auch bei anderen Anlageklassen wie Rohstoffen möglich ist. Investoren, die Wert auf eine präzise Indexnachbildung legen, finden in diesen ETFs zuverlässige Optionen.

Beispiele für ETFs mit hohem Tracking Error

ETFs mit einem hohen Tracking Error weichen stärker von der Performance ihres zugrunde liegenden Index ab. Diese Abweichungen können sowohl Chancen als auch Risiken darstellen. Hier sind einige Beispiele für solche ETFs:

  • ARK Innovation ETF (ARKK): Dieser aktiv verwaltete ETF investiert in disruptive Technologien und kann daher von der Indexperformance abweichen. Der hohe Tracking Error spiegelt die aktive Anlagestrategie wider, die auf Innovationen und Wachstum setzt.
  • ProShares UltraPro QQQ (TQQQ): Dieser gehebelte ETF zielt darauf ab, die tägliche Rendite des Nasdaq-100 Index um das Dreifache zu übertreffen. Die Hebelwirkung führt zu einem hohen Tracking Error, da die täglichen Schwankungen des Index verstärkt werden.
  • Direxion Daily Financial Bull 3X Shares (FAS): Ähnlich wie TQQQ ist dieser ETF gehebelte und zielt darauf ab, die tägliche Performance des Russell 1000 Financial Services Index um das Dreifache zu übertreffen. Die Hebelung führt zu einem signifikanten Tracking Error.

Diese ETFs sind für Anleger geeignet, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen. Der hohe Tracking Error kann jedoch auch zu erheblichen Verlusten führen, wenn sich der Markt nicht wie erwartet entwickelt.

Vor- und Nachteile von geringem vs. hohem Tracking Error

Der Tracking Error eines ETFs kann sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen. Die Wahl zwischen einem geringen und einem hohen Tracking Error hängt von den individuellen Anlagezielen und der Risikobereitschaft ab.

Vorteile eines geringen Tracking Errors:

  • Stabilität: Ein geringer Tracking Error bedeutet, dass der ETF die Performance des Index genau nachbildet, was für Anleger, die auf Stabilität setzen, ideal ist.
  • Vorhersehbarkeit: Die Renditen sind besser vorhersehbar, da sie eng an den Index gekoppelt sind.
  • Geringeres Risiko: Die Wahrscheinlichkeit unerwarteter Abweichungen ist niedriger, was das Risiko reduziert.

Nachteile eines geringen Tracking Errors:

  • Begrenzte Renditechancen: Da der ETF eng am Index bleibt, sind außergewöhnliche Renditen unwahrscheinlich.
  • Weniger Flexibilität: Es gibt weniger Spielraum für aktive Anpassungen, die potenziell höhere Gewinne bringen könnten.

Vorteile eines hohen Tracking Errors:

  • Potenzial für höhere Renditen: Ein hoher Tracking Error kann auf aktive Strategien hinweisen, die außergewöhnliche Gewinne ermöglichen.
  • Flexibilität: Manager können auf Marktveränderungen reagieren und Chancen nutzen.

Nachteile eines hohen Tracking Errors:

  • Höheres Risiko: Die Abweichungen vom Index können zu erheblichen Verlusten führen.
  • Unvorhersehbarkeit: Die Renditen sind weniger vorhersehbar, was die Planung erschwert.

Investoren sollten den Tracking Error im Kontext ihrer Anlageziele und Risikobereitschaft bewerten, um die passende ETF-Strategie zu wählen.

Faktoren, die den Tracking Error beeinflussen

Der Tracking Error eines ETFs wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die seine Fähigkeit zur genauen Nachbildung eines Index bestimmen. Diese Faktoren können sowohl intern als auch extern sein und sollten von Investoren bei der ETF-Auswahl berücksichtigt werden.

Interne Faktoren:

  • Verwaltungskosten: Höhere Kosten können die Rendite des ETFs im Vergleich zum Index verringern und den Tracking Error erhöhen.
  • Rebalancing: Die Häufigkeit und Effizienz, mit der ein ETF seine Positionen anpasst, beeinflusst die Genauigkeit der Indexnachbildung.
  • Cash-Positionen: ETFs halten oft Barmittel für Dividenden oder Käufe, was zu Abweichungen führen kann.

Externe Faktoren:

  • Marktvolatilität: Schwankungen im Markt können die Fähigkeit des ETFs beeinträchtigen, den Index genau zu verfolgen.
  • Liquidität der zugrunde liegenden Wertpapiere: Geringe Liquidität kann zu Schwierigkeiten beim Kauf oder Verkauf von Wertpapieren führen, was den Tracking Error erhöht.
  • Steuern und Gebühren: Unterschiedliche steuerliche Regelungen und Gebührenstrukturen können die Performance des ETFs im Vergleich zum Index beeinflussen.

Ein Verständnis dieser Faktoren hilft Investoren, die Ursachen für den Tracking Error eines ETFs zu erkennen und fundierte Entscheidungen bei der Auswahl ihrer Investitionen zu treffen.

Tipps zur Auswahl von ETFs mit dem optimalen Tracking Error

Die Auswahl von ETFs mit dem optimalen Tracking Error erfordert eine sorgfältige Analyse der eigenen Anlageziele und Risikobereitschaft. Hier sind einige Tipps, die bei der Auswahl helfen können:

  • Analyse der Kosten: Überprüfen Sie die Verwaltungskosten des ETFs. Niedrigere Kosten können helfen, den Tracking Error zu minimieren.
  • Vergleich der Performance: Schauen Sie sich die historische Performance des ETFs im Vergleich zum Index an, um die Genauigkeit der Nachbildung zu bewerten.
  • Liquidität prüfen: Wählen Sie ETFs mit hoher Liquidität, um sicherzustellen, dass sie den Index auch in volatilen Zeiten genau nachbilden können.
  • Rebalancing-Strategie verstehen: Informieren Sie sich über die Rebalancing-Strategie des ETFs, um zu verstehen, wie oft und wie effizient Anpassungen vorgenommen werden.
  • Steuerliche Auswirkungen berücksichtigen: Beachten Sie die steuerlichen Regelungen, die den Tracking Error beeinflussen könnten, insbesondere bei internationalen ETFs.

Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, können Sie ETFs auswählen, die Ihren Anlagezielen entsprechen und einen für Sie akzeptablen Tracking Error aufweisen. Eine gründliche Recherche und Analyse sind entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Fazit: Die Bedeutung des richtigen Tracking Errors bei der ETF-Auswahl

Der Tracking Error ist ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl von ETFs. Er gibt Aufschluss darüber, wie genau ein ETF seinen Index nachbildet und hilft Investoren, die Qualität und Effizienz eines Fonds zu bewerten. Ein niedriger Tracking Error steht für Stabilität und Vorhersehbarkeit, während ein hoher Tracking Error potenziell höhere Renditen, aber auch größere Risiken birgt.

Die richtige Balance zwischen Risiko und Rendite hängt von den individuellen Anlagezielen und der Risikobereitschaft ab. Investoren sollten die verschiedenen Faktoren, die den Tracking Error beeinflussen, sorgfältig analysieren und die für sie passenden ETFs auswählen. Letztlich trägt ein fundiertes Verständnis des Tracking Errors dazu bei, eine effektive Anlagestrategie zu entwickeln und langfristig erfolgreich zu investieren.

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FAQ zu ETFs und Tracking Error

Was bedeutet ein niedriger Tracking Error bei einem ETF?

Ein niedriger Tracking Error zeigt an, dass ein ETF die Performance seines zugrunde liegenden Index sehr genau nachbildet. Dies ist oft bei passiv verwalteten ETFs der Fall, die keine Abweichungen von ihrem Referenzindex anstreben.

Welche Vorteile bietet ein ETF mit einem geringen Tracking Error?

Ein ETF mit einem geringen Tracking Error bietet Stabilität und Vorhersehbarkeit, da seine Renditen eng mit dem Index korrelieren. Dies minimiert das Risiko unerwarteter Abweichungen und erleichtert die Planung für Investoren.

Warum könnte ein Investor einen ETF mit hohem Tracking Error wählen?

Ein hoher Tracking Error kann Chancen auf höhere Renditen bieten, da der ETF möglicherweise aktiv gemanagte Strategien verfolgt, um den Index zu übertreffen. Dies ist attraktiv für Investoren, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen.

Welche Risiken sind mit einem hohen Tracking Error verbunden?

Ein hoher Tracking Error bringt Unvorhersehbarkeit mit sich, da der ETF stark vom Index abweichen kann. Dies kann zu erheblichen Verlusten führen, wenn sich der Markt nicht wie erwartet entwickelt.

Was sind Beispiele für ETFs mit geringem Tracking Error?

Beispiele für ETFs mit einem geringen Tracking Error sind der iShares Core S&P 500 ETF (IVV), der Vanguard Total Stock Market ETF (VTI) und der SPDR Gold Shares (GLD). Diese Fonds zeichnen sich durch eine enge Nachbildung ihres jeweiligen Indexes aus.

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Zusammenfassung des Artikels

Der Tracking Error misst die Abweichung der Rendite eines ETFs von seinem Index und ist entscheidend für Anleger, da ein niedriger Wert auf eine präzise Nachbildung hinweist, während ein hoher Wert sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Nützliche Tipps zum Thema:

  1. Überprüfen Sie den Tracking Error eines ETFs regelmäßig, um sicherzustellen, dass er weiterhin Ihren Anlagezielen entspricht. Ein niedriger Tracking Error kann Stabilität bieten, während ein höherer Tracking Error Chancen für zusätzliche Renditen eröffnen kann.
  2. Berücksichtigen Sie die Verwaltungskosten eines ETFs, da höhere Kosten den Tracking Error beeinflussen können. Niedrigere Kosten helfen oft, den Tracking Error zu minimieren und die Nachbildung des Index zu verbessern.
  3. Untersuchen Sie die Rebalancing-Strategie des ETFs, um zu verstehen, wie oft Anpassungen vorgenommen werden. Eine effiziente Rebalancing-Strategie kann dazu beitragen, den Tracking Error niedrig zu halten.
  4. Wählen Sie ETFs mit hoher Liquidität, um sicherzustellen, dass sie den Index auch in volatilen Marktphasen genau nachbilden können. Liquidität kann die Fähigkeit des ETFs, Schwankungen zu minimieren, verbessern.
  5. Bewerten Sie die steuerlichen Auswirkungen auf den Tracking Error, insbesondere bei internationalen ETFs. Unterschiedliche steuerliche Regelungen können die Performance des ETFs im Vergleich zum Index beeinflussen.

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