Inhaltsverzeichnis:
Wall Street und DAX: Unsicherheit vor wichtigen Konjunkturdaten
Vor einer Flut neuer Daten im weiteren Wochenverlauf haben die US-Anleger an der Wall Street Zurückhaltung gezeigt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem leichten Plus von 0,28 Prozent bei 40.227 Punkten. Der S&P 500 bewegte sich kaum und lag zuletzt bei 5.528 Zählern. Die Nasdaq schloss 0,1 Prozent tiefer bei 17.366 Punkten, während der Nasdaq 100 nahezu unverändert bei 19.427 Punkten notierte. Die Unsicherheit über die US-Handelsgespräche, insbesondere mit China, prägte das Marktgeschehen. Stratege Jim Reid von der Deutschen Bank verwies auf das anstehende Bruttoinlandsprodukt am Mittwoch und den Arbeitsmarktbericht am Freitag als entscheidende Impulse für die Märkte. Im weiteren Wochenverlauf werden Quartalszahlen von Schwergewichten wie Pfizer, Coca-Cola, Microsoft, McDonald's, Amazon und Apple erwartet. Phil Blancato von Ladenburg Thalmann Asset Management betonte, dass große Tech-Konzerne die Gewinnerwartungen übertreffen könnten, da sie resistenter gegenüber Zöllen seien.
"Werden Sie jetzt jemandem sagen, er solle wegen eines Zolls kein Microsoft-Betriebssystem mehr verwenden? Das ist höchst unwahrscheinlich." (Phil Blancato, Ladenburg Thalmann Asset Management)
Der DAX gab frühe Gewinne wieder ab und schloss mit einem leichten Plus von 0,13 Prozent bei 22.271 Punkten. Das Tageshoch lag zuvor bei 22.443 Punkten. Der MDAX erreichte ein Miniplus von 0,05 Prozent auf 28.803 Punkte. Die Märkte bleiben volatil, da die Unsicherheit über die globale Zollpolitik, insbesondere zwischen den USA und China, weiterhin besteht. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets warnte, dass mit jedem neuen Tweet von US-Präsident Donald Trump die Stimmung an der Börse kippen könnte.
Index | Schlusskurs | Veränderung |
---|---|---|
Dow Jones | 40.227 | +0,28 % |
S&P 500 | 5.528 | kaum verändert |
Nasdaq | 17.366 | -0,1 % |
DAX | 22.271 | +0,13 % |
MDAX | 28.803 | +0,05 % |
- Wichtige Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen stehen bevor.
- Handelskonflikte zwischen den USA und China sorgen für Unsicherheit.
- Tech-Konzerne könnten Gewinnerwartungen übertreffen.
Infobox: Die Märkte bleiben volatil, getrieben von politischen Unsicherheiten und anstehenden Wirtschaftsdaten. (Quelle: tagesschau.de)
Rheinmetall, Porsche, MTU und Deutsche Börse: Unternehmensnachrichten im Fokus
Rheinmetall profitierte im ersten Quartal vom Rüstungsboom und steigerte den Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge um rund 46 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Militärtechnik stiegen um fast 73 Prozent. Das operative Ergebnis lag um fast die Hälfte höher bei 199 Millionen Euro. Der Auftragsbestand erreichte einen neuen Höchstwert von 62,7 Milliarden Euro. Die Prognose für 2025 sieht eine Steigerung des Konzernumsatzes von 25 bis 30 Prozent und eine operative Ergebnismarge von etwa 15,5 Prozent vor. Im ersten Quartal lag diese bei 8,7 Prozent. Die vollständigen Zahlen werden am 8. Mai veröffentlicht.
Porsche hat wegen Problemen in China, US-Importzöllen und schwacher Nachfrage nach Elektroautos die Prognose gesenkt. Der Umsatz wird nun zwischen 37 und 38 Milliarden Euro erwartet (bisher: 39 bis 40 Milliarden Euro). Die operative Umsatzrendite wurde auf 6,5 bis 8,5 Prozent gesenkt (Vorjahr: 14,1 Prozent). Die Mehrkosten für den Umbau und die geänderte Produktstrategie steigen von 0,8 auf 1,3 Milliarden Euro.
MTU Aero Engines rechnet durch den US-Zollstreit mit einer Belastung im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich. Im ersten Quartal stieg der bereinigte Umsatz um rund ein Viertel auf 2,09 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) wuchs auf 300 Millionen Euro, die bereinigte Ebit-Marge auf 14,2 Prozent.
Die Deutsche Börse bleibt auf Rekordkurs, verfehlte im ersten Quartal jedoch die Erwartungen der Experten. Das operative Ergebnis stieg um elf Prozent auf 682 Millionen Euro, die operativen Nettoerlöse um zehn Prozent auf 1,28 Milliarden Euro. Die Prognose für 2025 sieht Nettoerlöse von rund 5,2 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 2,7 Milliarden Euro vor.
- Rheinmetall: Umsatz +46 %, Militärtechnik +73 %, Auftragsbestand 62,7 Mrd. Euro
- Porsche: Umsatzprognose 37–38 Mrd. Euro, operative Marge 6,5–8,5 %
- MTU: Umsatz Q1 2,09 Mrd. Euro, Ebit 300 Mio. Euro, Ebit-Marge 14,2 %
- Deutsche Börse: Operatives Ergebnis Q1 682 Mio. Euro, Nettoerlöse 1,28 Mrd. Euro
Infobox: Rüstungs- und Technologiekonzerne profitieren, während Automobilhersteller und Zulieferer unter Zöllen und schwacher Nachfrage leiden. (Quelle: tagesschau.de)
Öl- und Devisenmärkte: Preisrückgänge und Unsicherheiten
Die Ölpreise setzten ihre Verluste fort. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt rund 2,0 Prozent weniger bei 64,70 Dollar. Zu Monatsbeginn lag der Preis noch bei rund 75 Dollar. Medienberichte über eine mögliche Ausweitung der Fördermenge durch Opec+ und die Unsicherheit durch die US-Zollpolitik beeinflussen die Entwicklung. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs für den Euro auf 1,1358 Dollar fest, während der Euro im US-Handel bei 1,1422 Dollar notierte.
Rohstoff | Preis | Veränderung |
---|---|---|
Brent-Öl | 64,70 USD/Barrel | -2,0 % |
Euro (Referenzkurs) | 1,1358 USD | leicht höher |
Infobox: Die Ölpreise stehen unter Druck, der Euro tendiert etwas fester. (Quelle: tagesschau.de)
Weitere Unternehmensmeldungen: Airbus, DHL, Merck, Traton, Mutares, IBM
Airbus übernimmt vom US-Zulieferer Spirit Aerosystems mehrere Werke in den USA, Frankreich, Marokko und Schottland. Der Kaufpreis beträgt 439 Millionen Dollar. Die Airbus-Aktie stieg um rund 2,6 Prozent und war damit Spitzenreiter im DAX.
DHL transportiert mit seiner Express-Sparte wieder Sendungen mit einem Wert von mehr als 800 Dollar in die USA, nachdem die Sendungen wegen der neuen US-Zölle vorübergehend gestoppt wurden.
Merck übernimmt den US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics für 47 Dollar je Aktie. Damit wird Springworks mit drei Milliarden Euro bewertet. Die Übernahme wird aus vorhandenen Barmitteln und neuem Fremdkapital finanziert.
Traton, die Lkw-Holding von Volkswagen, verzeichnete im ersten Quartal einen Auftragseingang von 74.300 Fahrzeugen, ein Plus von zwölf Prozent. Das Unternehmen erwartet eine Besserung in der zweiten Jahreshälfte.
Mutares kann seine geprüfte Bilanz für das abgelaufene Jahr nicht wie vorgeschrieben bis Ende April vorlegen und muss mit einem vorübergehenden Ausschluss aus dem SDAX rechnen. Die Veröffentlichung ist nun für den 20. Mai geplant.
IBM plant, in den nächsten fünf Jahren 150 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Ein Fünftel davon soll in Forschung und Entwicklung fließen, insbesondere in die Produktion von Großrechenanlagen und Quantencomputern.
- Airbus: Übernahme von Spirit-Werken für 439 Mio. Dollar
- Merck: Übernahme von Springworks für 47 Dollar/Aktie, Bewertung 3 Mrd. Euro
- Traton: Auftragseingang Q1 74.300 Fahrzeuge (+12 %)
- IBM: Investition von 150 Mrd. Dollar in den USA in 5 Jahren
Infobox: Übernahmen und Investitionen prägen die Unternehmenslandschaft, während Unsicherheiten bei einzelnen Unternehmen zu Indexverschiebungen führen. (Quelle: tagesschau.de, Manager Magazin)
Altersvorsorge: Börse als Schlüssel zur finanziellen Sicherheit
Im Interview mit t-online betont Finanzexpertin Natascha Wegelin, dass die gesetzliche Rente für die meisten Menschen nicht mehr ausreicht, um im Alter finanziell abgesichert zu sein. Sie empfiehlt, frühzeitig in Aktien und insbesondere in ETFs zu investieren, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Die gesetzliche Rente könne ein Baustein sein, aber die private Vorsorge sollte das Fundament bilden. Laut Koalitionsvertrag von CDU und SPD soll das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes liegen, zudem sollen Menschen im Rentenalter künftig 2.000 Euro monatlich steuerfrei einnehmen dürfen. Wegelin sieht darin jedoch keine ausreichende Lösung für die drohende Versorgungslücke.
"Private Vorsorge ist kein 'Nice-to-have' mehr – sie ist unser Fundament für ein selbstbestimmtes Leben im Alter." (Natascha Wegelin)
- Langfristiges Investieren in ETFs wird als renditestarke Strategie empfohlen.
- Eigenverantwortung und finanzielle Bildung sind entscheidend.
- Politische Maßnahmen reichen laut Wegelin nicht aus, um Altersarmut zu verhindern.
Infobox: Die Börse bietet langfristig mehr Sicherheit für die Altersvorsorge als die gesetzliche Rente allein. (Quelle: T-Online)
DAX und Einzelwerte: Entwicklungen und Analystenstimmen
Der DAX schloss nahezu unverändert bei 22.271 Punkten (+0,13 %). Im MDAX legte Traton mit einem Kursgewinn von 7,4 Prozent zu, während Airbus mit +2,6 Prozent die DAX-Spitze einnahm. BASF gewann 1,3 Prozent, Merck ebenfalls 1,3 Prozent. Die Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück verloren 1,5 beziehungsweise 2,3 Prozent nach einer Abstufung durch HSBC. Fraport wurde von Jefferies auf ein Kursziel von 52 Euro herabgestuft und verlor 3,5 Prozent. Nagarro musste nach der Verschiebung der Jahreszahlen einen Kursrückgang von 11,6 Prozent hinnehmen.
In den USA eröffnete der Dow Jones 0,2 Prozent fester bei 40.206 Punkten, der S&P 500 stieg leicht auf 5.533 Zähler, die Nasdaq notierte stabil bei 17.394 Punkten. Domino's Pizza verlor rund 3 Prozent nach einem Rückgang der vergleichbaren Filialumsätze in den USA um ein halbes Prozent. Opera stieg um rund 9 Prozent nach einer Anhebung der Umsatzprognose. Spirit AeroSystems verteuerte sich um 2,5 Prozent nach der Vereinbarung mit Airbus.
Aktie | Kursveränderung | Besonderheit |
---|---|---|
Airbus | +2,6 % | Übernahme Spirit-Werke |
Traton | +7,4 % | Gute Quartalszahlen |
BASF | +1,3 % | Übernahmeinteresse Akzo Nobel |
Merck | +1,3 % | Übernahme Springworks |
Munich Re | -1,5 % | Abstufung HSBC |
Hannover Rück | -2,3 % | Abstufung HSBC |
Fraport | -3,5 % | Abstufung Jefferies |
Nagarro | -11,6 % | Verschiebung Jahreszahlen |
Infobox: Einzelwerte zeigen deutliche Kursbewegungen, getrieben von Übernahmen, Analystenurteilen und Unternehmenszahlen. (Quelle: Manager Magazin)
Deutsche Börse-Aktie: Kurs schwächelt trotz starker Zahlen
Die Aktie der Deutschen Börse AG verzeichnete eine Abwärtsbewegung von 1,98 Prozent und lag mit 277,20 Euro anderthalb Stunden vor Handelsschluss deutlich unter dem Schlusskurs des Vortages (282,80 Euro). Damit befindet sich die Aktie 2,63 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 284,70 Euro. Das 52-Wochen-Tief lag bei 175,47 Euro. Die Deutsche Börse steht in der DAX-Gewichtung auf Platz 12 mit einem Börsenwert von 51,97 Milliarden Euro und einer Gewichtung von 2,58 Prozent. Zum Vergleich: SAP hat aktuell den höchsten Börsenwert im DAX mit 285,46 Milliarden Euro.
Aktie | Kurs | 52-Wochen-Hoch | 52-Wochen-Tief | Börsenwert |
---|---|---|---|---|
Deutsche Börse | 277,20 € | 284,70 € | 175,47 € | 51,97 Mrd. € |
SAP | - | - | - | 285,46 Mrd. € |
Infobox: Trotz starker operativer Entwicklung schwächelt die Deutsche Börse-Aktie und liegt unter ihrem Jahreshoch. (Quelle: WELT)
Börse: Hoffnung auf starken Neustart
Die Berufung von Managern wie Reiche und Wildberger in das Merz-Team wird an der Börse mit vorsichtigem Optimismus aufgenommen. Die Erwartungen an das neue Team sind hoch, wobei die fachliche Stärke betont wird, aber auch auf die politische Unerfahrenheit hingewiesen wird.
Infobox: Die Märkte setzen auf einen starken Neustart durch neue politische Impulse, bleiben aber vorsichtig. (Quelle: ZDF)
Quellen: