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Wall Street und DAX im Aufwind: Arbeitsmarkt und Zollstreit im Fokus
Die US-Börsen setzten ihre Gewinnserie fort. Der Dow Jones stieg um 1,39 Prozent auf 41.317 Punkte, der S&P 500 legte um 1,47 Prozent auf 5.686 Stellen zu. Die Technologiebörse Nasdaq verzeichnete ein Plus von rund 1,5 Prozent, der Nasdaq 100 sogar 1,6 Prozent. Haupttreiber waren robuste Arbeitsmarktdaten für April und vorsichtige Entspannungssignale im US-Zollstreit mit China. Im April wurden 177.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, während die Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent verharrte. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Auch der DAX profitierte von den positiven Vorgaben und schloss bei 23.086 Punkten, ein Plus von 2,62 Prozent. Der MDAX stieg um 2,05 Prozent auf 29.327 Zähler. Nach einem rund 18-prozentigen Kurseinbruch im April hat der DAX diesen in einer V-förmigen Erholung überkompensiert und nähert sich dem Rekordhoch von 23.476 Punkten aus dem März. Experten warnen jedoch vor einer möglichen Korrektur, da der DAX aktuell als "massiv überkauft" gilt.
Index | Schlusskurs | Veränderung |
---|---|---|
Dow Jones | 41.317 | +1,39 % |
S&P 500 | 5.686 | +1,47 % |
DAX | 23.086 | +2,62 % |
MDAX | 29.327 | +2,05 % |
Infobox: Die Märkte profitieren von robusten US-Arbeitsmarktdaten und ersten Entspannungssignalen im Zollstreit zwischen den USA und China. (Quelle: tagesschau.de)
Ölkonzerne im Fokus: ExxonMobil überrascht, Chevron reduziert Rückkäufe
ExxonMobil erzielte im ersten Quartal einen Gewinn von 7,71 Milliarden Dollar (rund 6,80 Milliarden Euro) und übertraf mit einem Gewinn je Aktie von 1,76 Dollar die Erwartungen. Der Konzern zahlte Dividenden in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar und kaufte für 4,8 Milliarden Dollar eigene Aktien zurück. Chevron hingegen reduziert seine Aktienrückkäufe im zweiten Quartal auf rund 2,75 Milliarden Dollar, etwa 30 Prozent weniger als im Vorquartal. Der Gewinn von Chevron brach im ersten Quartal um rund zwei auf 3,5 Milliarden Dollar ein, was auf ein schwächeres Ölförder- und -verarbeitungsgeschäft zurückzuführen ist.
Infobox: ExxonMobil profitiert von höherer Produktion, während Chevron angesichts sinkender Ölpreise und US-Zöllen Aktienrückkäufe reduziert. (Quelle: tagesschau.de)
Unternehmensnachrichten: Apple, Amazon, Tesla und Google
- Apple rechnet im laufenden Quartal mit 900 Millionen Dollar Mehrkosten durch US-Importzölle. Die Aktie fiel um 3,74 Prozent und war damit Schlusslicht im Dow Jones.
- Amazon enttäuschte mit dem Wachstum seiner Cloud-Sparte AWS, die Erlöse stiegen um 17 Prozent auf 29,27 Milliarden Dollar – das geringste Plus seit fünf Quartalen.
- Elon Musk hat fast 236 Millionen Tesla-Aktien als Sicherheit für persönliche Kredite hinterlegt. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 wurden ihm knapp 715 Millionen Tesla-Aktien zugeschrieben.
- Das US-Justizministerium fordert die Abspaltung von Googles Werbeplattform Ad Manager. Eine Richterin sah ein illegales Monopol bei Werbetechnologien als erwiesen an.
Infobox: US-Technologiekonzerne stehen unter Druck: Apple kämpft mit Zöllen, Amazon mit schwächerem Cloud-Wachstum, Tesla mit Musks Kreditgeschäften und Google mit kartellrechtlichen Problemen. (Quelle: tagesschau.de)
Weitere DAX-Entwicklungen: Airbus, Siemens Energy, BASF, Mercedes-Benz
- Airbus-Aktien stiegen um über fünf Prozent, der Überschuss im ersten Quartal wuchs um ein Drittel auf 793 Millionen Euro.
- Siemens Energy profitierte von KI-Hoffnungen und legte um rund 6,6 Prozent zu. Meta kündigte für 2025 Ausgaben von 64 bis 72 Milliarden Dollar für Rechenzentren an.
- BASF verzeichnete einen Gewinneinbruch um 42 Prozent auf 808 Millionen Euro im ersten Quartal.
- Mercedes-Benz plant ab 2027 ein neues Modell im US-Werk Tuscaloosa zu produzieren, um die US-Präsenz zu stärken.
Infobox: Airbus und Siemens Energy zählen zu den DAX-Gewinnern, während BASF nach Gewinneinbruch unter Druck steht. Mercedes-Benz setzt auf US-Produktion. (Quelle: tagesschau.de)
Rohstoffe und Währungen: Öl, Gold und Euro
- Der Ölpreis für Brent zur Lieferung im Juli lag zuletzt bei 61,69 Dollar pro Barrel, ein Plus von 0,8 Prozent.
- Der Goldpreis blieb mit 3.233 Dollar pro Feinunze nahezu unverändert, liegt aber über 250 Dollar unter dem Rekordhoch von 3.500 Dollar aus der Vorwoche.
- Der Euro notierte im US-Handel bei 1,1302 Dollar, nachdem er zuvor moderat angezogen hatte.
Infobox: Ölpreise steigen leicht, Gold bleibt stabil, der Euro gibt nach. (Quelle: tagesschau.de)
Psychologie an der Börse: Emotionen und Herdentrieb
Die Berliner Morgenpost beleuchtet, wie Emotionen das Anlageverhalten beeinflussen. Laut der Verhaltensökonomie empfinden Menschen Verluste etwa doppelt so schmerzhaft wie gleich hohe Gewinne Freude bereiten. Dies führt dazu, dass Anleger oft zu früh Gewinne realisieren und Verluste zu lange aussitzen. Der Nobelpreisträger Richard Thaler beschreibt dies als das mächtigste Werkzeug der Verhaltensökonomik.
- Verluste schmerzen doppelt so stark wie Gewinne erfreuen.
- Risikoneigung nimmt in der Gewinnzone ab, steigt aber bei Verlusten.
- Herdentrieb führt dazu, dass Anleger Trends folgen und oft zu spät einsteigen.
- Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt, dass wenig kompetente Anleger ihre Fähigkeiten überschätzen.
Infobox: Emotionen, Herdentrieb und Selbstüberschätzung prägen das Anlageverhalten und führen oft zu irrationalen Entscheidungen. (Quelle: Berliner Morgenpost)
Börse Wien: Positiver Start in den Mai
Die Wiener Börse verzeichnete einen positiven Auftakt in den Mai. Der abebbende Zollstreit zwischen den USA und China sorgte für eine freundliche Stimmung am Markt. (Quelle: boerse.de)
Infobox: Die Entspannung im internationalen Zollstreit wirkt sich auch auf die Börse Wien positiv aus. (Quelle: boerse.de)
Deutsche Börse-Aktie: Erholung und neues 52-Wochen-Hoch
Die Aktie der Deutschen Börse legte um 1,59 Prozent auf 288,00 Euro zu und erreichte damit ein neues 52-Wochen-Hoch. Das 52-Wochen-Tief lag bei 175,47 Euro. Mit einem Börsenwert von 52,10 Milliarden Euro hat die Deutsche Börse eine Gewichtung von 2,58 Prozent im DAX. Das Unternehmen beschäftigt 14.515 Mitarbeiter und liegt damit auf Platz 11 im DAX nach Mitarbeiterzahl. (Quelle: WELT)
Kennzahl | Wert |
---|---|
Aktueller Kurs | 288,00 Euro |
52-Wochen-Hoch | 288,00 Euro |
52-Wochen-Tief | 175,47 Euro |
Börsenwert | 52,10 Mrd. Euro |
Mitarbeiter | 14.515 |
Infobox: Die Deutsche Börse-Aktie zeigt sich nach vorherigen Verlusten wieder im Aufwärtstrend und erreicht ein neues Jahreshoch. (Quelle: WELT)
JBS: Weltgrößter Fleischkonzern plant US-Börsengang
Der brasilianische Fleischkonzern JBS, der als größter Rind- und Geflügelproduzent sowie zweitgrößter Schweinefleischproduzent der Welt gilt, plant noch im laufenden Jahr einen Börsengang in den USA. Das Unternehmen betreibt mehr als 250 Produktionsstätten in 17 Ländern, liefert in über 180 Länder und beschäftigt weltweit 280.000 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2023 bei rund 64,2 Milliarden Euro. Die Entscheidung über die Doppelnotierung an der New York Stock Exchange und der brasilianischen Börse B3 liegt bei den Minderheitsaktionären, die etwas mehr als 30 Prozent des Streubesitzes halten. (Quelle: top agrar)
Infobox: JBS will mit einer Doppelnotierung neue Investoren gewinnen und seine Position auf den internationalen Kapitalmärkten stärken. (Quelle: top agrar)
Schweizer Aktien wieder an deutschen Börsen handelbar
Seit dem 1. Mai 2025 sind Schweizer Aktien wieder regulär an deutschen Börsen wie Xetra und Börse Frankfurt handelbar. Zuvor war der Handel fast sechs Jahre lang ausgesetzt, nachdem die EU der Schweiz 2019 die Anerkennung der regulatorischen Gleichheit entzog. Anleger konnten Schweizer Aktien zwischenzeitlich nur über Umwege wie die Börse Zürich oder außerbörslich erwerben, was mit höheren Kosten verbunden war. Nun können sie direkt über deutsche Broker gehandelt werden.
- Auf Dividenden aus Schweizer Aktien wird eine Quellensteuer von 35 Prozent erhoben, die in Deutschland angerechnet werden kann.
- Ein Lagerstellenwechsel von der Schweizer Lagerstelle SIX zu einer europäischen Lagerstelle ist kostenpflichtig und dauert etwa ein bis zwei Wochen.
- Es gibt aktuell keinen ETF auf den Swiss Market Index (SMI) mit EU-Vertriebszulassung. Die bekannten SMI-ETFs von iShares und UBS sind nur in der Schweiz, Liechtenstein, dem Vereinigten Königreich und einigen weiteren Ländern zugelassen.
Infobox: Schweizer Aktien sind wieder direkt an deutschen Börsen handelbar, doch ein EU-weiter SMI-ETF bleibt weiterhin nicht verfügbar. (Quelle: Steuertipps)
Quellen:
- Marktbericht: Wall Street bleibt im Aufwind
- Börse: Wie das Tier in uns das Anlageverhalten beeinflusst
- Börse Wien Schluss: Positiver Mai-Auftakt - Zollstreit ebbt etwas ab - boerse.de
- Deutsche Börse-Aktie: Unternehmen erholt sich
- JBS: Weltgrößter Fleischkonzern will an die US-Börse
- Schweizer Aktien können wieder in Deutschland gehandelt werden