Inhaltsverzeichnis:
BioNTech in Sippenhaft: Kurssturz nach enttäuschenden Studiendaten
Die Aktie von BioNTech ist am Freitag massiv unter Druck geraten. Auslöser war ein Bericht des Fachportals Stat News, wonach die Überlebensdaten einer laufenden Studie zum experimentellen Lungenkrebsmittel Ivonescimab von Summit Therapeutics die Erwartungen verfehlt haben. Nach dem Tod von 157 Patienten zeigte sich, dass Ivonescimab das Sterberisiko lediglich um rund 22 Prozent reduzierte – bei einer Hazard Ratio von 0,784. Analyst Asthika Goonewardene von Truist hatte in seiner Basisschätzung eine Ratio von unter 0,7 angesetzt, 0,8 galt als Worst-Case-Szenario.
Die Aktie von Summit Therapeutics stürzte daraufhin um fast 40 Prozent ab und wurde sogar vom Handel ausgesetzt. Auch BioNTech wurde mit mehr als minus 20 Prozent in Mitleidenschaft gezogen, da der eigene Wirkstoff Gotistobart mit Ivonescimab vergleichbar ist und nun ähnliche Studienergebnisse befürchtet werden. Anleger bleiben laut Der Aktionär vorerst an der Seitenlinie, bis sich das Chartbild aufhellt oder BioNTech mit Gotistobart positiv überrascht.
Unternehmen | Kursentwicklung | Hazard Ratio |
---|---|---|
Summit Therapeutics | -40 % | 0,784 |
BioNTech | -20 % | n/a |
- Summit Therapeutics: Studie verfehlt Erwartungen
- BioNTech: Kursrutsch durch Sippenhaft
- Analysten hatten bessere Werte erwartet
„Die Aktie von BioNTech befindet sich indes in Sippenhaft der schlechten Studienergebnisse von Summit.“ (Der Aktionär)
Infobox: BioNTech und Summit Therapeutics stehen nach enttäuschenden Studiendaten unter massivem Verkaufsdruck. Die Unsicherheit über die Wirksamkeit neuer Krebsimmuntherapien belastet die Kurse schwer.
Halbleiter-Branche: US-Zölle belasten vor allem amerikanische Chipanlagenbauer
Die geplanten US-Zölle könnten für die drei großen amerikanischen Chipanlagenbauer Applied Materials, KLA und Lam Research jeweils zusätzliche jährliche Kosten von mehr als 350 Millionen Dollar bedeuten. Für 2025 schätzen Analysten den Nettogewinn von Applied Materials auf 7,5 Milliarden Dollar, bei Lam Research und KLA sind es rund 4,9 und 4,2 Milliarden Dollar. Die Branche ist stark globalisiert, mit erheblichen Anteilen der Fertigung in China und Asien.
Einige Unternehmen wie ASML und TSMC sind durch ihre technologische Dominanz besser in der Lage, höhere Kosten weiterzugeben. ASML verzeichnete im letzten Quartal einen Auftragseingang, der knapp eine Milliarde Euro unter den Erwartungen lag, will aber höhere Kosten an die Kunden weiterreichen. TSMC meldete über 20 Prozent mehr Umsatz und plant Investitionen von 38 bis 42 Milliarden Dollar im laufenden Jahr, ein wesentlicher Anteil davon für US-Fabs. Europäische Hersteller wie NXP Semiconductors, STMicroelectronics und Infineon könnten die Kosten weniger gut weitergeben, da ihre größten Kunden – die Autobranche – selbst von Zöllen betroffen sind.
Unternehmen | Geschätzter Nettogewinn 2025 | Zusätzliche jährliche Zollkosten |
---|---|---|
Applied Materials | 7,5 Mrd. USD | >350 Mio. USD |
Lam Research | 4,9 Mrd. USD | >350 Mio. USD |
KLA | 4,2 Mrd. USD | >350 Mio. USD |
- ASML und TSMC können Kosten besser weitergeben
- Europäische Hersteller stehen vor größeren Herausforderungen
- Prognosen von NXP, STMicroelectronics und Infineon gefährdet
Infobox: Die US-Zölle treffen vor allem amerikanische Chipanlagenbauer, während Technologieführer wie ASML und TSMC besser gewappnet sind. Europäische Hersteller könnten stärker unter Druck geraten. (Börse Online)
Magische Kennziffern für Anleger: Warnsignale an den Märkten
Der Dax fiel in den drei Handelstagen am 3., 4. und 7. April um 15 Prozent. Auch der S&P-500 sackte um 700 Punkte oder gut 12 Prozent ab. In den US-Märkten bildete sich ein sogenanntes Todeskreuz, das als Vorbote ungemütlicher Börsenzeiten gilt. Die F.A.Z. berichtet, dass deutsche Anleger weiterhin risikoscheu sind und mehr als die Hälfte des Geldes in risikoärmste Anlagen investieren.
- Dax: -15 % in drei Tagen
- S&P-500: -700 Punkte, ca. -12 %
- Börsen-Todeskreuz als Warnsignal
- Deutsche Anleger bevorzugen risikoarme Anlagen
Infobox: Die Märkte reagieren empfindlich auf politische Unsicherheiten und Strafzölle. Das Auftreten des Todeskreuzes mahnt zur Vorsicht, während deutsche Anleger weiterhin auf Sicherheit setzen. (FAZ.NET)
Europäische Aktienmärkte: Freundlicher Wochenausklang nach starker Woche
Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag zum Ende einer starken Woche zugelegt. Mehrheitlich gute Quartalszahlen stützten die Kurse. Im Zollstreit hoffen Investoren auf eine Einigung zwischen Washington und Peking. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,77 Prozent auf 5.154,12 Punkte. Das Wochenplus beträgt damit 4,4 Prozent. Die Verluste seit der Anfang April von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zoll-Lawine sind weitgehend aufgeholt.
Außerhalb des Euroraums war die Entwicklung verhaltener: Der schweizerische SMI schloss mit plus 0,21 Prozent auf 11.942,05 Punkte, der britische FTSE 100 gewann 0,09 Prozent auf 8.415,25 Punkte.
Index | Schlusskurs | Veränderung | Wochenplus |
---|---|---|---|
EuroStoxx 50 | 5.154,12 | +0,77 % | +4,4 % |
SMI (Schweiz) | 11.942,05 | +0,21 % | n/a |
FTSE 100 (UK) | 8.415,25 | +0,09 % | n/a |
Infobox: Die europäischen Leitindizes haben sich nach den jüngsten Turbulenzen erholt und die Verluste der Zoll-Lawine weitgehend wettgemacht. (T-Online)
Bitcoin im Höhenflug: Über 95.000 Dollar – Stärker als der Aktien-Rebound
Der Bitcoin ist über die Marke von 95.000 Dollar gestiegen, ein Anstieg von gut 20.000 Dollar in drei Wochen. Während der Nasdaq 100 Index um etwa 5 % höher liegt, ist die größte Kryptowährung seit letzter Woche um rund 12 % gestiegen. Bitcoin flirtet damit zum ersten Mal seit Anfang März mit der 95.000-Dollar-Marke. Die Kryptowährung hat sich seit dem Tiefstand um fast 20 % erholt.
Donald Trump hatte im Wahlkampf versprochen, alle verbleibenden Bitcoins „in den USA herzustellen“ und eine Bitcoin-Reserve einzurichten. Bei Trumps Amtseinführung am 20. Januar erreichte Bitcoin einen Rekordwert von rund 109.000 US-Dollar, brach in den folgenden Wochen jedoch um bis zu 30 % ein. Im Gegensatz zu Aktien unterliegt Bitcoin keinen Zöllen, wird aber weiterhin als risikoreiche Anlage gehandelt und weist eine hohe Korrelation mit dem Nasdaq 100 auf.
Asset | Aktueller Kurs | Veränderung (letzte Woche) | Rekordwert (20. Januar) |
---|---|---|---|
Bitcoin | >95.000 USD | +12 % | 109.000 USD |
Nasdaq 100 | n/a | +5 % | n/a |
- Bitcoin erholt sich stärker als Tech-Aktien
- Hohe Korrelation mit Nasdaq 100
- Keine Belastung durch Zölle
„Obwohl sich die Marktbreite verbessert hat, ist es offensichtlich, dass makroökonomische und geopolitische Kräfte nach wie vor die wichtigsten Treiber der Kapitalflüsse sind.“ (Jake Ostrovskis, Wintermute, zitiert von finanzmarktwelt.de)
Infobox: Bitcoin zeigt sich nach dem jüngsten Einbruch wieder stark und übertrifft die Erholung der Aktienmärkte deutlich. Die Kryptowährung bleibt eng mit den Bewegungen des Nasdaq 100 verbunden. (finanzmarktwelt.de)
„Todeskreuz“: Warnsignal für weitere Kursrutsche an den Aktienmärkten
Trumps neue Importzölle haben die US-Aktienmärkte in den letzten Wochen stark belastet. Der Dow Jones schloss zu Wochenbeginn im Minus, nachdem Gerüchte über eine mögliche Entlassung von US-Notenbank-Chef Jerome Powell aufkamen. Händler beobachteten das Auftreten des „Todeskreuzes“ – ein technisches Muster, das als Vorbote für kurzfristig weiter fallende Kurse gilt. Es entsteht, wenn der gleitende 50-Tage-Durchschnitt unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt.
Das „Todeskreuz“ wurde Mitte April beim S&P 500 Index, dem Nasdaq 100, der Tesla-Aktie, beim Bitcoin und bei Nvidia beobachtet. In der Vergangenheit folgten auf das Muster beim S&P 500 starke Kursverluste, etwa ein Rückgang um 14 Prozentpunkte im März 2022. Beim Nasdaq 100 und Tesla folgten nach dem letzten „Todeskreuz“ Kursverluste von 25 Prozentpunkten. Die Nvidia-Aktie fiel seitdem um fast 12 Prozent, während der Bitcoin seit Erscheinen der Formation sieben Prozent Anstieg verzeichnete.
Index/Aktie | Verlust nach „Todeskreuz“ | Besonderheit |
---|---|---|
S&P 500 | -14 % (März 2022) | Tiefpunkt 7 Monate nach Kreuz |
Nasdaq 100 | -25 % | Starke Verluste nach Kreuz |
Tesla | -25 % | Starke Verluste nach Kreuz |
Nvidia | -12 % | Seit April |
Bitcoin | +7 % | Seit April |
- „Todeskreuz“ als Warnsignal für fallende Kurse
- Vergangene Krisen zeigten ähnliche Muster
- Keine Garantie für weitere Verluste, aber erhöhte Vorsicht geboten
Infobox: Das Auftreten des „Todeskreuzes“ bei mehreren großen Indizes und Aktien ist ein ernstzunehmendes Warnsignal für Anleger. Historisch folgten häufig deutliche Kursverluste. (FOCUS online)
Quellen:
- BioNTech in übler Sippenhaft – Aktie crasht
- Halbleiter-Krise? Diese Aktien leiden besonders unter den US-Zöllen - und diese eher nicht
- Aktien und ETF: Die magischen Kennziffern für Anleger
- Aktien Europa Schluss: Freundlich zum Ende einer starken Woche
- Bitcoin stark im Aufwind über 95.000 Dollar – kräftiger als der Aktien-Rebound
- Besondere Aktien-Formation: „Todeskreuz“ – nun drohen weitere Kursrutsche